Wuppertaler kämpfen für den Erhalt „ihrer Marpe“ SONNTAGSBLATT 15.03.2020
Wohnbebauung statt Naherholungsgebiet: Pläne der Bezirksregierung stoßen auf Bürgerproteste
Es sollte eine „Demonstration des Widerstandesgegen die geplante Bebauung sein: Am Mittwochabend versammelten – Corona zum Trotz– sich mehrere hundert Wuppertaler am Toelleturm. Die bevorstehende Änderung des Regionalplans, die eine gut 18 Hektar große, bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche im oberen Murmelbachtal als künftig „Allgemeinen Siedlungsbereich“ ausweist, besorgt die Bürger.
„Wir erhoffen uns eine große Unterstützung der Bevölkerung“, so Regine Ahrem von der Bürgerinitiative „Marpe für alle!“ Man möchte Einflussnehmen auf die Entscheidung der Bezirksregierung und hofft, das der Bereich südlich der Adolf-Vorwerk-Straße als beliebtes Naherholungsgebiet zwischen Barmen und Ronsdorf erhalten bleibt.
Argumente, die gegen die Bebauung sprechen, hat die Bürgerinitiative auf ihrer Website „www.marpe-fuer-alle.de“ detailliert aufgelistet.
Der Umstand, dass sich am Mittwoch trotz Einladung niemand von der Düsseldorfer Bezirksregierung blicken ließ, rief bei den Versammelten „Buh“-Rufe hervor, auch die geladenen Vertreter der Politikhielten sich dezent zurück. „Immerhin“, so Waltraud Rinke von der BI, „haben sich bisher mehr als 1.000 Menschenden Protestplänen angeschlossen.“
Auf der Demonstration wurden erste, computeranimierte Grafiken gezeigt, wie es an der Adolf-Vorwerk-Straße künftig aussehen könnte, wenn die Regierung ihre Pläne in die Wirklichkeit umsetzt. Veranschaulicht wurde den Teilnehmern die Dimension, als man nach der Informationsveranstaltung am Toelleturm gemeinsam zum betroffenen Areal wanderte, um sich ein Bild vor Ort zu verschaffen.
Eine Stellungnahme der Bezirksregierung lag bis zum Redaktionsschluss nicht vor, und so hoffen die besorgten Bürgeraus Heckinghausen, Hochbarmen und Ronsdorf, dass die Pläne der Bezirksregierung nicht umgesetzt werden und Wuppertal sein „grünes Rückgrat“, wie es die Sprecher der Initiative nennen, behält.
Regine Ahrem (li.) und Waltraud Rinke von der Bürgerini-tiative waren beeindruckt von der Resonanz der zahlrei-chen Teilnehmer.
Quelle: Sonntagsblatt von 14.03.2020
Von Ba./AS
Foto: AS