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Naturgrün oder Betongold (Ronsdorfer Wochenschau von 19.02.2020)

Rund 500-600 Wohneinheiten könnten entstehen – das wollen zahlreiche Bürger verhindern

Auf dem Lichtenplatz sollen knapp 11,5 Hektar Grünfläche als Wohn-bauland ausgewiesen werden, wogegen die Interessengemeinschaft Adolf-Vorwerk-Straße vorgeht. Die von der Bezirksregierung in Düsseldorf vorgeschlagene Fläche mit der Bezeichnung W_17 ist durch den Vorwerk-Park, die Straße Marpe, die Adolf-Vorwerk-Straße und den Murmelbach begrenzt.

Die Grünfläche soll im Regionalplan Düsseldorf als Allgemei

ner Siedlungsbereich ausgewiesen werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Fläche zwangsläufig bebaut wird. Entscheiden kann schlussendlich die Stadt Wuppertal, die allerdings noch einen Investor finden müsste.

Dass es so weit kommt, will die Interessengemeinschaft Adolf-Vor-werk-Straße allerdings verhindern. Sie setzt sich laut eigenen Angaben aus rund 30 bis 40 aktiven Mitgliedern zusammen. Rund 1.000 Un

terschriften, die die Interessengemeinschaft unterstützen, habe man zusätzlich gesammelt. Dabei seien unter den Mitgliedern nicht nur Anwohner aus dem Bereich Lichtenplatz, auch aus Heckinghausen komme Unterstützung.

Naturschutz, Erholungsgebiet, Land-wirtschaft und Wohnbauflächen

Laut Waltraud Rinke, eine der Vertreterinnen der Interessengemein

schaft, handele es sich bei dem Gebiet um einen Ort der Erholung. Besonders an Wochenenden kämen viele Menschen zur Fläche südlich der Adolf-Vorwerk-Straße – teils auch mit Rollstühlen oder Rollatoren –, um die Natur zu genießen. Auch der landwirtschaftliche Betrieb von Schäfer Michael Heimes wäre von einer Bebauung betroffen. Bepflanzte Ausgleichflächen für die 11,5 Hektar große Grünfläche, so der Landwirt, seien für das Hüten seiner rund 450 Mutterschafe ungeeignet. Seine Schafe müsste er im Falle einer Bebauung daher aufgeben, erklärt er.

Besondere Sorgen bereitet den Mitgliedern der Interessengemeinschaft das Naturschutzgebiet Mur

melbach. Sollte eine Bebauung erfolgen, würde das Wassereinzugs- und Quellgebiet des Murmelbachs unmittelbar an die Wohneinheiten grenzen. Durch die Versiegelung käme es zu enormen Schwankungen des Baches bei extremen Wetterlagen, wie Waltraud Rinke ausführt. An niederschlagsarmen Tagen würde der Murmelbach trocken liegen, dafür an niederschlagsreichen Tagen überfluten.

Wohnungsplanung aus Düsseldorf ist „am Bedarf vorbei“ geplant

Bei einer Prüfung der Umweltverträglichkeit des Bauvorhabens geht

die Bezirksregierung von „erheblichen Umweltauswirkungen“ aus. Das werde allerdings „aufgrund des hohen Wohnbauflächenbedarfes […] in Kauf genommen.“

Laut der Interessengemeinschaft sei die mögliche Bebauung dieser Fläche allerdings „am Bedarf vor-bei“ geplant. Es gäbe in Wuppertal bereits zu viel Leerstand, vor allem im innerstädtischen Bereich, als dass neue Wohneinheiten errichtet werden müssten.

Am 11. März will die Interessengemeinschaft Adolf-Vorwerk-

Straße unter anderem Vertreter der Bezirksregierung und Wuppertaler Politiker einladen, um den Sachverhalt erneut zu thematisieren. Interessierte Bürger sind eingeladen, dabei zu sein, Details werden noch bekannt gegeben.

 

Quelle: Ronsdorfer Wochenschau von 19.02.2020
Von Annika Wlocka

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